Horst Bienek

deutscher Schriftsteller und Filmemacher; 1951 Meisterschüler Brechts; Werke: Lyrik, Essays, Romane, u. a. "Traumbuch eines Gefangenen", "Nachtstücke", "Was war, was ist", "Die Zelle" (Roman, verfilmt)

* 7. Mai 1930 Gleiwitz/Schlesien

† 7. Dezember 1990 München

Herkunft

Der Oberschlesier Horst Bienek, röm.-kath., war Sohn eines Beamten der Deutschen Reichsbahn. Die Mutter, Valesca, geb. Piontek, stammte aus Polen. Sie gab Klavierunterricht. Nach dem Einmarsch der russischen Truppen war B. als Demontagearbeiter zwangsverpflichtet worden. 1946 erfolgte die Umsiedelung nach Köthen/Anhalt in der damaligen Ostzone.

Ausbildung

B. besuchte in Mitteldeutschland die Oberschule und die Volkshochschule. Er machte Abitur und arbeitete bei der "Tagespost" in Potsdam als Redaktionsvolontär. 1951 wurde er in die Theaterklasse der "Meisterschüler" Bertolt Brechts am Berliner Ensemble aufgenommen. Am 8. Nov. 1951 vom Staatssicherheitsdienst wegen Agitation gegen die stalinistische Kulturpolitik verhaftet, verurteilte ein sowjetisches Militärgericht B. am 12. April 1952 zu 25 Jahren Zwangsarbeit in der Sowjetunion. Er mußte u.a. im Kohlebergwerk von Workuta, Sibirien, arbeiten. Dort, im Gulag, lernte B. die russische Sprache und die russischen Dichter lieben. Nach seiner Amnestierung im Okt. 1955 siedelte er in die Bundesrepublik über und lebte seither als Redakteur, Lektor, Funkautor, Regisseur und ...